ECM, die "Edition of Contemporary Music", wurde 1969 in München gegründet. Das Label pflegte von Beginn an eine eigene Ästhetik, dokumentierte neben amerikanischem Jazz auch europäische freie Improvisation und bald eine neue europäische Jazzmusik, die sich aus eigenen Quellen speiste, besonders der nordischen Folklore, wie sie etwa im Werk des Saxophonisten Jan Garbarek zum Tragen kommt. Zentral für das Label ist auch der US-Musiker Keith Jarrett, der den Münchnern mit seinem "Köln Concert" einen der grössten Hits lieferte und dessen Schaffen seit den frühen Siebzigern exklusiv und umfassend auf ECM dokumentiert ist. Von den drei Labelgründern wurde bald Manfred Eicher die prägende Figur, der ECM bis heute vorsteht und die Entwicklung des zu einem Giganten des Jazzmarkt gewachsenen unabhängigen Plattenlabels massgeblich prägte. Der Katalog umfasst inzwischen mehr als 1600 Alben, die New Series widmet sich dabei neben aktueller komponierter Musik (von Steve Reich in den Achtzigern über komponierte Werke von Keith Jarrett, der aber für ECM auch Bach oder Schostakowitsch eingespielt hat. Eine weitere Besonderheit von ECM ist die Dokumentation von Musikern aus anderen Weltgegenden, oft im Rahmen von Begegnungen mit anderen Künstlern des Labels: Dino Saluzzi aus Argentinien etwa, Anouar Brahem aus Tunesien oder dem Sänger Fateh Ali Khan aus Pakistan. Sie alle sind am heutigen Abend dabei, ihre Musik mal mehr, mal weniger jazzig. DIe Sendung steht im Zusammenhang mit der Umfrage nach den 30 besten ECM-Alben, die derzeit im Forum des deutschen RollingStone läuft.