Zu Beginn der Pandemie entschloss ich mich, ein Jahresabo für acht geplante LPs des Labels Matsuli Music für 2020 zu kaufen. Inzwischen ist die achte LP unterwegs und eine neue ist bereits angekündigt. Matsuli hat sich auf Neuauflagen südafrikanischer Klassiker spezialisiert, von Jazz und Jive bis hin zu Afro-Rock und Funk. Die heutige Sendung stellt hauptsächlich eine Band vor, die als The Beaters mit instrumentalem Soul nach Vorbild von Stax und Motown begann und mit Percy Sledge oder Wilson Pickett spielte, als diese zu Besuch weren. Während einer Tour im damaligen Rhodesien (heute: Zimbabwe) hörten sie die neue, selbstbewusste Musik von Thomas Mapfumo und begannen, ebenfalls neue, afrozentrische Musik zu spielen. Das 1975er-Album “Harari” (benannt nach einer Township ausserhalb von Salisbury, der heutigen Hauptstadt Zimbabwes, Harare) und das 1976er-Album “Rufaro/Happiness” sind Ausdruck dieser musikalischen Neuausrichtung: Afro-Rock und Funk sind zu hören, auf dem ersten auch ein typischer Bump Jive (mit den Gästen Kippie Moeketsi und Pat Matshikiza, beides Legenden des südafrikanischen Jazz), und auf beiden auch Pop-Songs, die weiterhin nach den USA schielen. Für das zweite Album nannte sich die Band in Harari um, der Albumtitel des Vorgängers wurde zum neuen Bandnamen – auch das ein klares Statement. Auch Alben des Saxophonisten Dudu Pukwana und der Sängerin Busi Mhlongo kamen bei Matsuli Music neu heraus, ersteres mit einer Überraschung: einer Bonus-Session, bei der u.a. Richard Thompson zur Begleitband gehörte.