2020 jährt sich der Geburtstag Ludwig van Beethovens zum 250. Mal. Beethovenjahr! So die Verheissung Anfang des Jahres für viele Klassikfans. Doch die Corona-Pandemie setzte den Aktivitäten zumindest in den Konzertsälen ein jähes Ende. Auch der Plan, eine Sendung mit Musik Beethovens zusammenzustellen, wurde immer wieder verschoben. Nachdem der Konzertbetrieb – mit und ohne Beethoven – wieder etwas an Fahrt gewinnt und ich die letzten Wochen und Monate bei Konzerten von Igor Levit und Kristian Bezuidenhout Klaviersonaten und vor ein paar Tagen beim Tonhalle-Orchester Zürich unter Paavo Järvi mit dem Solisten Lars Vogt den Saisonstart mit dem vierten Klavierkonzert erlebte, ist es jetzt an der Zeit, doch noch eine Beethoven-Sendung zu gestalten.
Die Meisterwerke des gerne "Titan" genannten Genies kommen dabei eher zu kurz, denn sie sind ja hinlänglich bekannt. Zu hören sein wird Klaviermusik unterschiedlicher Art, Kammermusik mit teils ungewöhnlichen Besetzungen, Transkriptionen und Bearbeitungen, dazwischen aber auch Lieder mit und ohne Worte. Manches davon ist eher der leichten Muse gewidmet, doch an Geist mangelt es den Werken des 1770 in Bonn geborenen und 1827 in Wien verstorbenen Komponisten nur selten. Seien es Duos für Bratsche und Cello, für Mandoline und Hammerklavier oder für Klarinette und Fagott, Klavierstücke auf Grundlage von Volksliedern, sei es die ganz grosse Geste der letzten Jahre – es gibt viel zu entdecken, auch bei der Suche nach einem Pfad abseits der bekannten Werke.