Lee Konitz kam 1927 in Chicago zur Welt und starb im April an den Folgen von Corona. Seine Karriere zog sich von den späten Vierzigern bis in die Zehnerjahre und ist damit im Jazz ziemlich unvergleichlich. Mit Claude Thornhill, Lennie Tristano und Miles Davis ging es in den Vierzigern los. Dem übermächtigen Einfluss Charlie Parkers entzog sich Konitz und ging zeitlebens seinen eigenen Weg. In den frühen Fünfzigern stiess er in Kalifornien zur Big Band von Stan Kenton, und da die Aufnahmen aus dieser Zeit in meiner Sendung vom Mai keinen Platz fanden, beschloss ich, eine zweite Konitz-Sendung nachzureichen, die mit Aufnahmen beginnt, die 1953/54 in Kalifornien entstanden sind – mit Stan Kenton aber auch mit dem Quartett von Gerry Mulligan. Konitz lebte und starb in New York, doch es entstanden auch später noch einige Aufnahmen in Kalifornien bzw. mit Vertretern des kalifornischen Jazz. In den Siebzigern traf er auf Dave Brubeck – und auf einen jüngeren Kollegen aus Chicago, Anthony Braxton. In den frühen Achtzigern ging Konitz dann auch mit Art Pepper ins Studio.