Die fünfte Sendung mit Jazz aus Chicago stellt erneut ein paar Tenorsaxophonisten in den Mittelpunkt, darunter der vergessene Lin Halliday, der legendäre Gene Ammons, den Multiinstrumentalisten Ira Sullivan, den Gründer des Art Ensemble of Chicago Roscoe Mitchell, die lokale Legende Fred Anderson.
Daneben möchte ich an Robert Barry (auf dem Bild mit Fred Anderson) erinnern, den Schlagzeuger, der im Januar im Alter von 85 verstarb, was die Jazz-Community aber beschämenderweise erst vor ein paar Wochen, Anfang März, mitbekam. Barry verbrachte die letzten Jahre in einem Pflegeheim, nach dem Tod von Fred Anderson im Jahr 2010 fühlte er sich ausgelassen, vergessen. Anderson hatte von 1983 bis zu seinem Tod die Velvet Lounge geleitet, einen Club, in dem er selbst und auch andere Chicagoer Grössen regelmässig auftraten. Wir hören Barry in Aufnahmen aus den Fünfzigern und Sechzigern sowie aus jüngerer Zeit, mit dem Trio des Bassisten Richard Evans, dem Arkestra des Bandleaders Sun Ra, mit Lin Halliday und Ira Sullivan, mit dem italienischen Saxophonisten und Klarinettisten Daniele D'Agaro sowie im Duett mit Fred Anderson.