Ein zweites Mal steht Martial Solal im Zentrum von gypsy goes jazz. Der phantastische Jazzpianist kam im August 1927 als Sohn französischer Eltern in Algerien zur Welt und feierte im Sommer seinen 90. Geburtstag. Die zweite ihm gewidmete Sendung präsentiert ihn über zwei Stunden als Solisten, im Trio und mit seiner Big Band, vor allem aber in Kollaborationen mit verschiedenen musikalischen Freunden, darunter der Sopransaxophonist Sidney Bechet, der Gitarrist Django Reinhardt (bei dessen allerletzter Studio-Session Solal sein Plattendebut machte), der Tenor- und Sopransaxophonist Lucky Thompson, der Tenorsaxophonist Johnny Griffin, der Schlagzeuger Kenny Clarke (sie beide wanderten nach Frankreich aus), der Altsaxophonist Lee Konitz, der österreichische Tenorsaxophonist Hans Koller oder der ungarische Gitarrist Attila Zoller. Zu den Freunden, die in der Sendung im Mittelpunkt stehen, zählen aber auch viele der Songs, die Solal bei solchen Zusammentreffen spielte. Mit dem Trompeter Eric Le Lann macht er sich an Charles Trenet, mit seiner eigenen Big Band (in der Le Lann auch mitwirkt) macht er sich an André Hodeir und Duke Ellington, mit anderen spielt er Songs aus dem Great American Songbook, Standards wie "Just Friends", "All the Things You Are", "The Song Is You" oder - live im Village Vanguard in Manhattan, nur wenige Tage nach den Terroranschlägen, die wir heute nur noch "9-11" nennen - "Softly as in a Morning Sunrise". Die Aufnahmen stammen aus einem Zeitraum von nahezu fünfzig Jahren.